Kriterien für den Kauf von antiken Uhren
Eine Frage ist beispielsweise die nach dem Uhrschlüssel, zum Aufziehen der Pendule. Selten ist der Originalschlüssel vorhanden; meist ging er im Lauf der Zeiten verloren.
Was das eigentliche Uhrwerk - das Gehwerk und das Schlagwerk - selbst betrifft, so werden zahlreiche Amateursammler besonders am Anfang gut daran tun, einen Uhrmacher der alten Schule um einen sachverständigen Rat zu bitten. Ein zutreffendes Urteil über Wert und Beschaffenheit von antiken Uhren muß so viele Einzelheiten mit berücksichtigen, daß hervorragende technische und auch kunsthistorische Kenntnisse unerläßlich sind.
Für antike Taschenuhren (Spindeluhren, Reiseuhren) und Kutschenuhren sowie Offiziersuhren, Reiseuhren mit und ohne Weckeinrichtung seien dazu noch weitere Hinweise gegeben, die ein Uhrensammler beachten sollte:
- Ist die Uhr künstlerisch wertvoll?
- Sind Uhrgehäuse, Zifferblatt und Zeiger im Original noch gut erhalten? Hier gibt es Fälschungen und Veränderungen, die den Wert des Sammelstückes sehr herabsetzen können.
- Wie ist der Erhaltungszustand des Uhrwerks der Herrenuhr?
- Ist die Uhr noch in Gang zu setzen? Die Reparaturmöglichkeiten sind begrenzt; nur wenige Spezialisten können echte Restaurierungen vornehmen! Es gibt getriebene Uhrgehäuse aus Gold oder Silber, deren Figuren abgenutzt sind trotzdem sind -es oft schöne Sammelstücke. Übrigens: Nicht jede gesammelte Taschenuhr aus früherer Zeit ist noch zum Gehen zu bringen, sie sollte ihre Ruhe haben. Die Unruh schwingt nicht mehr, vielleicht weil die Spindelhemmung so abgenutzt ist, daß die Uhr nicht gehen kann. Eine Reparatur der Spindelhemmung ist dann nicht mehr möglich, oder sie erfordert sehr hohe Kosten.
- Man lasse die Finger davon, die Uhr selbst reparieren zu wollen!
- Ist die Uhr signiert? Welche Signatur ist auf dem Uhrwerk vorhanden? Viele Fälschungen wurden in früherer Zeit mit der Signatur berühmter Uhrmacher versehen. Eine Taschenuhr, mit dem Namen des berühmten Uhrmachers Breguet versehen, braucht noch nicht von diesem zu stammen. Mit den Namen Berthoud Pierre le Roy im 18. Jahrhundert und in neuerer Zeit mit dem Begriff Glashütte sind viele Fälschungen legitimiert worden.
- Wie ist der Zustand des Uhrgehäuses? Getriebene Taschenuhrgehäuse sind oft abgegriffen, die Figurenszenen, oft mythologischer Art, sind nicht mehr zu erkennen, Emailoberflächen sind vielfach zerkratzt.
- Sind die schönen Uhrwerke noch zu bewundern, tragen sie noch die alte Feuervergoldung, die durch das Verdampfen von Goldamalgam hergestellt wurde?
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