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Sonnenstudio - Solarium

Wenn die Tage kürzer werden, scheint den Bräunungsstudios die Sonne: Kunden strömen, um die letzten Reste der Sommer-Sonnenbräune unter dem Solarium aufzufrischen und den Winter über zu konservieren. Auch in vielen Wohnzimmern und in manchen Hobbykellern steht eine Kunstsonne.

UVB-Strahlen

In der richtigen Dosis genossen, soll das Kunstlicht weniger schädlich sein als das natürliche Sonnenlicht. Besonders die im Sonnenlicht enthaltenen mittelwelligen UVB-Strahlen, die je nach Hautempfindlichkeit schon bei kurzer Bestrahlung einen Sonnenbrand (Erythem) verursachen können, stehen im Verdacht, hautkrebsfordernd zu sein.

Diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen tragen die Hersteller von Solarien Rechnung: Bei modernen Geräten, die ausschließlich der Bräunung dienen, werden die erythemwirksamen UVB-Strahlen weitgehend ausgefiltert. Der Benutzer wird dafür fast ausschließlich mit UVA-Licht bestrahlt, von dem eine höherer Dosis benötigt wird, um eine akzeptable Bräunung zu bekommen. Diese langwelligen Strahlen der Sonnen dringen tiefer in die Haut ein als die UVB-Strahlen. Sie dunkeln bereits vorhandene Pigmentkörnchen nach und fördern -wenn auch nicht so stark wie das UVB - die Neubildung von Pigmenten.

UVA-Licht

Doch auch das UVA-Licht will mit Vorsicht genossen werden. Denn es besteht der Verdacht, dass die übermäßige Einwirkung bestimmter Anteile dieser langwelligen UV-Strahlen auch zu chronischen Schäden in der Haut, zum Beispiel vorzeitiger Hautalterung, führen kann. Manche Ärzte raten deshalb dazu, die "Heimsonne" nicht über einen langen Zeitraum zu benützen, sondern nur für vierzehn Tage oder eine Woche. Hinzu kommt, dass sich das Risiko einer Lichtüberempfindlichkeitsreaktion durch hohe Intensität langwelliger UV-Strahlung verstärkt. Das sollte jeder bedenken, der sich einen UVA-Bräuner kaufen will.

Generell kann es bei unsachgemäßer Anwendung der Bräunungsgeräte ebenso wie in der Natursonne zu Sonnenbrand, zu Augenentzündungen (Schutzbrille) sowie zu Spätwirkungen an Haut und Augen kommen. Um sich vor diesen möglichen Folgen zu schützen, sollte man die in den Gebrauchsanleitungen von Bräunungsgeräten aufgeführten Vorsichtsmaßregeln, Bestrahlungszeiten und -Abstände unbedingt einhalten und die Gesamtbestrahlung durch Pausen zwischen den Bestrahlungsserien begrenzen. Hält man sich an diese Regem, so sagen Hautärzte und das Bundesgesundheitsamt, dann ist das Strahlenrisiko geringer als in der Natursonne.

UVA-Bräuner

Die UVA-Bräuner dienen übrigens allein dem kosmetischen Effekt der Bräunung. Gesundheitliche Vorteile darf man von der Bestrahlung nicht erwarten. Weder hilft sie, einer Grippe vorzubeugen, noch erzielt sie bei dem vorhandenen Strahlenspektrum eine richtige Lichtgewöhnung. Wer zum Beispiel durch seinen UVA-Bräuner vorgefärbt ans Mittelmeer fährt, kann sich dort immer noch einen Sonnenbrand einfangen, da er speziell auf das erythemwirksame UVB nicht genügend vorbereitet ist.

Auf dem Markt befindet sich eine große Auswahl von verschiedenen Gerätetypen: Es geht los mit Gesichtsbräunern, die man schon für knapp 50 Euro bekommt. Dekolletebräuner und Oberkörperbräuner kosten etwa 100 bis 300 Euro; und für Sonnenbänke zur Ganzkörperbestrahlung kann man je nach Ausstattung leicht mehrere tausend Euro ausgeben.


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