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Stickerei als beste Art der Textilveredelung

Keine andere Art der nachträglicher Textilveredelung erzeugt höherwertige Ergebnisse als die Textilstickerei. Dabei ist besonders bemerkenswert, dass es das einzige Verfahren ist, was zur Motivgestaltung die selben Grundstoffe nutzt wie das Textil selbst.

Auf diese Art und Weise entsteht eine Designaufbringung, die von der Griffigkeit sehr angenehm ist, weil man sie nicht vom umgebenden Textil unterscheiden kann. Lediglich das Gefühl der Dicke und Steifigkeit kann an der Motivstelle anders wahrgenommen werden.

Nicht nur in Bezug auf die Griffigkeit ist die Stickerei ein sehr vorteilhaftes Verfahren. Auch in Bezug auf Dauerhaftigkeit und Waschbarkeit ist die Umsetzung einer Gestaltungsidee mit Nadel und Faden kaum zu übertreffen. Es gibt sogar Bereiche, in denen es die einzig mögliche Art der Veredelung ist. So sind zum Beispiel Arztkittel durch die Notwendigkeit einer chlorbasiert Wäsche kaum mit Siebdruck oder Flexdruck zu versehen. beide Verfahren würden dauerhaft durch die chemische Wäsche zerstört werden. Hier spiel die Bestickung mit Polyesterfäden ihre Vorteile aus. Nur so bringt man einen zusätzlichen Stoff auf, der den Strapazen des harten Waschverfahrens standhalten kann. Nicht nur die Waschbarkeit kann die Stickerei zum einzig möglichen Verfahren machen. Oft ist die Form des Objektes ausschlaggebend für die Wahl eines passenden Verdelungsverfahrens. Caps zu besticken ist durch die Halbkugelform oftmals viel einfacher und schonender als sie zu bedrucken.

Auch bei der wirtschaftlichen Produktion hat die Stickerei einzigartige Vorteile gegenüber Siebdruck und anderen Arten des Textildruckes. Moderne und sehr grosformatig angelegte Produktionseinrichtungen machen das Besticken von bis zu 36 Textilien gleichzeitig möglich. Kein anderes Verfahren kann zur selben Zeit mehr Motive aufbringen.

Die größten Stickereibetriebe findet man in den neuen Produktionsländern für Textilien, wie z.b. Indien, China und der Türkei, aber auch Pakistan und Thailand. Der Faktor der Lohnkosten hat schon lange ehemalige Produktionsstandorte in Deutschland wie z.b. Krefeld veröden lassen. Nur noch einige Hersteller für Stickmaschinen sind dort ansässig. Trotzdem gibt es auch in Deutschland sehr viele Stickereibetriebe, denn für Stückzahlen unter 500-1000 Stück ist es schneller und wirtschaftlicher sie im Heimatland herstellen zu lassen

Von: Jan Detlefsen ]


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