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Thaimassage: Kein Sex!

Es passiert mir mindestens einmal die Woche. Ich erzähle jemandem: "Ich bin Thaimasseur." und ernte dann erstaunte Blicke. Viele Menschen denken beim Thema Thaimassage an Prostitution.

Das liegt vor allem daran, dass in den letzten Jahrzehnten unter dem Namen "Thaimassage" tatsächlich viel Sex verkauft wurde (und immernoch wird). Das ist sehr bedauerlich, denn Thaimassage ist ursprünglich eine alte buddhistische Heilkunst, die es nicht verdient hat so in den Schmutz gezogen zu werden.

Wie kam es also überhaupt dazu? Nun, es ist eine indirekte Folge des Vietnamkriegs. Thailand war eine "Rest & Recreation-Area" für amerikanische Soldaten. Wenn sie Erholung vom Kriegseinsatz brauchten, schickte das US-Militär sie in das benachbarte Thailand um sich zu erholen. Und erholen – was bedeutet das wohl für junge Männer mit kriegsaufgeladenen Hormonhaushalten? Natürlich haben sie in Thailand die Sau rausgelassen und mit amerikanischen Dollars konnten sie es sich in Thailand sehr gut gehen lassen. So flossen unzählige Dollar an (eine ganz eigene Art von) "Foreign Direct Investment" in den Ausbau der Sex-Industrie in Thailand. Gewiefte Geschäftsleute eröffneten Massage-Salons und rekrutierten Frauen aus verarmten Dörfern, für die es sonst unmöglich gewesen wäre jemals so viel Geld zu verdienen. So hatte Thailand seinen Ruf dann schon weg und natürlich reisten daraufhin immer mehr Sextouristen ins Land, die vom sagenhaften Thailand gehört hatten.

Selbst viele Leute, die diesen Unterschied kennen und wissen, dass es eine "seriöse Thaimassage" und eine "spezielle Thaimassage" gibt, haben von echter Thaimassage leider eine falsche Vorstellung. Zum Beispiel, dass eine Ähnlichkeit zum Tantra besteht, oder dass jede Region des Körpers massiert wird (den Intimbereich eingeschlossen).

Dem ist jedoch nicht so. Bei einer echten Thaimassage trägt man bequeme Baumwollkleidung (z.B. T-Shirt und Jogginghose). Das hat kulturelle Gründe, denn in Thailand ist Höflichkeit traditionell im Umgang mit anderen Menschen immer viel wichtiger als hierzulande gewesen. Durch den Tourismus hat sich das in vielen Regionen auch schon geändert, und an beliebten Reisezielen bekommt man heute auch Strandmassagen im Bade-Outfit.

Abgesehen davon, dass also sowohl derjenige der die Massage gibt als auch derjenige, der die Massage empfängt vollständig bekleidet sind, wird der Privatsphäre des Klienten immer großer Respekt entgegengebracht und der Intimbereich wird nie berührt.

Und woran erkennt man, ob man es mit einer seriösen Massagepraxis zu tun hat oder nicht? Nun, zum einen gibt natürlich schon die Art, wie die Praxis sich nach außen darstellt Aufschluss: eine seriöse Praxis wirbt kaum mit lächelnden Mädchen im Minirock. Im Zweifelsfall ist Fragen immer die einfachste Lösung.

Es bleibt zu hoffen, dass das öffentliche Bild der Thaimassage sich in Zukunft ändert und mehr Menschen die wohltuende Wirkung der Thaimassage am eigenen Leib erfahren können.

Ramin Assemi bietet Traditionelle Thaimassage in Berlin an. Erfahren Sie mehr über ihn und sein Angebot auf: www.Tamtookwan.com

Von: Ramin Assemi ]


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