Zweiundzwanzig Minuten
Verzweifelt zieht Frau Lang an der Leine ihres Vierbeiners, um noch rechtzeitig die Zweigstelle der Sparkasse Zweibrücken zu erreichen. "Nur noch zwei Minuten, dann schließt die Zweigniederlassung", denkt sie.
Herr Walter, Zweigstellenleiter der Sparkasse Zweibrücken, freut sich schon auf einen gemütlichen Feierabend in trauter Zweisamkeit. Als er durch sein Fenster schaut, sieht er Frau Lang herbeieilen. Eigentlich wollte er sich ja heute ganz pünktlich auf sein Zweirad schwingen und eine Runde durch Zweibrücken radeln. "Na, dann muss die Runde wohl kleiner werden", seufzt er und hält Frau Lang die Tür offen.
Herrn Walters Zweifel sind berechtigt. Das Gespräch dauert zweiundzwanzig Minuten, obwohl es schon zweimal so ausgesehen hat, als wenn alle Fragen geklärt seien. Endlich hat er Feierabend und kann die Zweigstelle verlassen.
Statt des Zweirades nimmt er nun doch lieber den Zweitakter, um zu seiner Zweitwohnung zu fahren. Doch ein Unglück kommt selten allein. Der Stadtring ist gesperrt, da Zweige einer Buche auf die Fahrbahn gefallen sind. Also muss Herr Walter einen Umweg über die Bahnhofstraße machen. Gewissenszweifel plagen ihn, dass er seine Frau nicht informiert hat, dass er später als gewöhnlich die Zweigstelle verlassen konnte. Außerdem hofft er, dass er wenigstens noch den Zweikampf um den zweiten Platz sehen kann.
In der Zwei-Zimmer-Wohnung wartet Frau Walter schon mit dem Abendessen auf ihren Mann. Schon zweimal hat sie verzweifelt versucht ihre zweite Hälfte per Mobiltelefon zu erreichen. "Der Teilnehmer ist zur Zeit nicht erreichbar", tönt eine Stimme aus dem Telefon. In der Aufregung hat Herr Walter sein Handy in der Zweigstelle liegen lassen. Frau Walter denkt: "Hoffentlich ist alles in Ordnung und nichts entzwei!"
Aufgabe
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