Netzwerktechnik - Teil3 - Protokolle - Internet
3 Gebräuchliche Protokollfamilien
Meist wird noch die Zugehörigkeit zu den ISO/OSI-Schichten angegeben.
MAC (= Medium Access Control) sorgt auf Hardwareebene für:
- Start/Stopp des Sendevorgangs
- Framing (= Anfügen/Entfernen der MAC Sendeadresse ans Datenpaket)
ICMP(= Internet Controll Message Protokoll)
Schicht 3: Protokoll zum Übertragen der MAC-Adressen
NetBIOS (= Network Basic Input/Output)
kein eigentliches Protokoll (NetBIOS over TCP/IP, Schicht 4), NICHT routing-fähig!
NetBEUI von IBM:
schnell, stabil, aber NICHT routing-fähig! Es enthält folgende Protokolle:
- SMB(= Server Message Blocks)
- NetBEUI(= NetBIOS Extended User Interface)
TCP/IP wurde für heterogene Rechnerwelten konzipiert (nicht nur für LANs) => auf jeder wichtigen Rechnerplattform verfügbar! Industriestandard! Routing-fähig! Es enthält u.a. folgende Protokolle:
- IP (= Internet Protocol)
Schicht 3: Paketlenkung und -vermittlung (woher?, wohin?) - TCP (= Transmission Control Protocol)
Schicht 4: Sicherung und Kontrolle der Datenübermittlung - UDP (= User Datagram Protocol)
Schicht 4: Bestätigungsübermittlung, notiert nur Adresse, schneller als TCP - FTP (= File Transfer Protocol)
Schicht 5 - 7: Up- und Download von Daten zwischen verschiedenen Rechnerwelten - SMTP (= Simple Mail Transport Protocol)
Schicht 5 - 7: E-Mail - SNMP (= Simple Network Management Protocol)
Schicht 5 - 7: Netzwerkverwaltung - Telnet (= Teletype Network)
Schicht 5 - 7: Terminalemulation für Hostkommunikation
IPX/SPX und NWLink (von Novell NetWare):
langsamer als NetBEUI, schneller als TCP/IP. Notwendig, wenn Windows NT mit NetWare-Netz verbunden wird. Es enthält folgende Protokolle:
- IPX (= Internetwork Packet Exchange)
- SPX (= Sequenced Packet Exchange)
- NCP (= Novell NetWare Core Protocol)
AppleTalk für Apple-Macintosh Netze, und dort auch routingfähig:
- LLAP (= LokalTalk Link Access Protocol)
- ATP (= AppleTalk Transaction Protocol)
- NBD (= Name Binding Protocol)
- DDP (= Datagram Delivery Protocol)
- AFP (= AppleTalk Filing Protocol)
DECnet (der Firma Digital Equipment Corporation):
TCP/IP ähnliches Leistungsvermögen. Routing-fähig!
4 Internet
Das Internet entwickelte sich aus dem ARPA-net (= Advanced Research Projects Agency), welches seinen Ursprung in Forschungsaufträgen der US-Regierung aus den 60er Jahren hat. Später wurde das ARPA-net enger dem US-Militär zugeordnet und bekam die Bezeichnung DARPA-net (= Defense ARPA). Um die gestellten Anforderungen in diesen Netzwerken zu erfüllen wurde die Netzwerkprotokolle ? TCP/IP entwickelt.
5 IP-Adressen (allgemeines)
Das Netzwerkprotokoll TCP/IP identifiziert Rechner anhand von sog. IP (= Internet Protocol) -Adressen.
- IP-Adresse = eindeutiges Mittel zur Identifizierung eines Netzwerkgerätes (z.B.: Rechner, Netzwerkkarte, Drucker, Fax, Kopierer, ...)
- Im Internet muss jede IP-Adresse vom Netzwerkbetreiber bestimmt werden.
- NIC ( = Network Information Center), bzw. Landes-NIC Organisationen (z.B.: DE-NIC, CH-NIC, UK-NIC, ...) vergeben IP-Adress-Pakete und DNS-Namenbereiche an Internet-Netzwerkbetreiber (= Provider) des entsprechenden Landes, damit IP-Adressen und Subdomainnamen im Internet eindeutig bleiben.
Hierbei ist gerade ein allmählicher Wechsel zu beobachten:
IP-Adresse (IPv4)
32-Bit Zahl, aufgeteilt in 4 Oktette zu je 8 Bit, jedes Oktett wird durch eine Zahl zwischen 0 ... 255 repräsentiert. Z.B.: 192.168.54.117
IP-Adresse (IPv6)
IPng, wobei: ng = new generation, v = version (Zukünftiger Standard!): 128-Bit Zahl ~ 3.4*1038 Adressen
Will man eine eigene, offizielle IP-Adresse/DNS-Namensbereich, so gibt es verschiedene Stellen wo man diese beantragen kann.
Weltweite Dachorganisation zur Vergabe von NIC-Adressen:
DDN (Defence Data Network) Network Information Center
SRI International
333 Ravensavenue, Room EJ 291
Menlo Park, CA 94025
USA
[ Von: Jürgen Stempfle ]
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