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Trockene Augen und die Behandlungsmöglichkeiten

Das trockene Auge ist eine der häufigsten Erkrankungen in der augenärztlichen Praxis. Die Beschwerden werden von den betroffenen Patienten sehr unterschiedlich wahrgenommen. Sie reichen von gelegentlichem Brennen oder Fremdkörpergefühl bis zur Arbeitsunfähigkeit. Als Leitsymptome gelten gerötete und brennende Augen, Fremdkörpergefühl, Druckgefühl, Juckreiz, Lichtempfindlichkeit sowie Blendungsgefühl und Verschwommensehen.

Beim trockenen Auge handelt es sich in der Regel um eine chronische Erkrankung. Diese kann in 3 Gruppen unterteilt werden.

1)        Störung der Lipidphase (Fettphase)

2)        Störung der wässrigen Phase

3)        Störung der Muzinphase (Schleimphase)

Am Beginn der Therapie steht die Suche nach exogenen Ursachen und deren Ausschaltung oder Behandlung.
In der Regel ist jedoch eine lokale Therapie erforderlich. Je nach Störung sind unterschiedliche Maßnahmen möglich. Bei der kausalen Therapie reichen diese vom Auflegen heißer Kompressen auf die Augenlider über eine lokale medikamentöse Therapie bis zum Verschluss der ableitenden Tränenwege.

Zur symptomatischen Therapie werden lokale Tränenersatzmittel eingesetzt. Hierbei ist die Therapie nach den Empfindungen und Bedürfnissen des Patienten individuell anzupassen. Augentropfen mit unterschiedlicher Viskosität, Gele und Salben stehen hierfür zur Verfügung. Grundsätzlich wird die Therapie mit einem niedrigviskösen Augentropfen begonnen. Je nach Notwendigkeit kann dann die Viskosität und die Tropfhäufigkeit gesteigert werden bis der Patient beschwerdefrei ist. Da Konservierungsmittel per se eine chronische Entzündung der Augenoberfläche und damit ein trockenes Auge hervorrufen können, sollte ab einer Tropfhäufigkeit von mehr als 5x tgl. auf unkonservierte Augentropfen zurückgegriffen werden.

Bei unzureichender Linderung der Beschwerden kann die Unterstützung durch spezielle Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein.

In seltenen Fällen muss vorübergehend eine weiche Kontaktlinse als Verband aufgesetzt werden.

Ebenso muss bei der gleichzeitigen Verwendung von Kontaktlinsen und benetzenden Augentropfen ein unkonserviertes Präparat verwendet werden, da sich die Konservierungsmittel in der Kontaktlinse einlagern können und dann kontinuierlich an die Augenoberfläche abgegeben werden. Dadurch können die Beschwerden des trockenen Auges verstärkt werden.

Von: Christoph Engelmann ]


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