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Bauten des Barocks und ihre Auferstehung

Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden in Deutschland zeitgenössische italienische, französische und holländische Bauformen übernommen, die als "barock" bezeichnet wurden. Die Ursache dafür war eine Rekatholisierung und der französische Absolutismus Ludwigs XIV. (1643-1715), in dem die deutschen Territorialfürsten ihr Vorbild sahen.

Das Wort "Barock" kommt aus dem Portugiesischen und bedeutet "schiefrund"; es war ursprünglich eine Bezeichnung für unregelmäßig geformte Perlen. Seit dem vorigen Jahrhundert wird dieser Begriff für die europäische Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts verwendet. Die zentrale Bauaufgabe in der absoluten Monarchie war das Schloss. Im Gegensatz zu dem um einen Innenhof geschlossenen Renaissancepalais öffnet sich das Barockschloss in Form einer symmetrischen Dreiflügelanlage zur Landschaft. Nach dem Vorbild des Schlosses zu Versailles lag in der Regel vor dem Schloss die Stadt; auf der Rückseite erstreckt sich ein großer, geometrisch aufgeteilter Park. Vom Mittelteil des Schlosses strahlten schnurgerade Alleen aus. Zu einem Schlosskomplex gehörten außerdem Theater und Opernhäuser, Ballhäuser und Marställe, Gartenpavillons und Wohnhäuser für den Hofstaat, entsprechend dem Repräsentations- und Luxusbedürfnis der geistlichen und weltlichen Fürsten und ihres Hofadels. Großartige Leistungen der barocken Baukunst finden sich auch im Kirchenbau. Seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bemühte sich die katholische Kirche, ihre durch die Reformation verloren gegangenen Positionen zurück zu gewinnen.

Mit Hilfe des Jesuitenordens konnte der Katholizismus vor allem in Süd- und Westdeutschland wieder Fuß fassen. Sachsen, Hessen, Brandenburg und die Fürstentümer Norddeutschlands blieben protestantisch. Während in den protestantischen Gebieten schlichte Predigtkirchen gebaut wurden, entstanden im Dienste der Gegenreformation prächtige Kirchenbauten und Klöster. Ein ungeheurer Formen- und Farbenreichtum, durch Lichteffekte, Malerei und Plastik verstärkt, wurde dazu aufgeboten. In den Städten bestimmten die prächtigen Paläste des Adels, der wohlhabenden Manufakturisten und Kaufherren sowie die meist schlichten Wohnhäuser der Handwerker das Bild. Vielfach unterstützten die Fürsten durch Zuschüsse, so genannte "Baugnaden", den Ausbau ihrer Residenzstädte und ordneten einheitliche Hausformen und -fassaden an. Ein typisches Beispiel dafür bietet das Holländerviertel in Potsdam.

Für ein Kunstprojekt sollen nun die Bauten und die Baustile des Baroks visualisiert und in 3D dargestellt werden. Die typischen Bauten können später auf einer Internetseite interaktiv betrachtet werden. Für die Umsetzung und Realisierung ist die Firma epromod zuständig (Architektur Visualisierung).

Die neuen Möglichkeiten der 3D Visualisierung, 3D Architektur und 3D Animation eröffnen Interessierten, Studenten und Wissenschaftlern völlig neue Wege, die damalige Baukunst nachzuvollziehen und zu verstehen.

Von: L. Wienke ]


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