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Platin - das edelste aller Schmuckmetalle

Jahrzehnte lang kamen für jeglichen Schmuck eigentlich nur Gold oder Silber in Frage. Stand in den fünfziger oder sechziger Jahren eine Hochzeit an, waren es fast ausschließlich einfache, schmale Ringe aus Gold, die als Ehering getragen wurden.

Später brachten die Designer noch Silber, Weiß- und Rotgold oder eine Kombination aus zwei Edelmetallen für Trauringe ins Spiel. Erst in den letzten Jahren wurde Platin als neues, trendiges Schmuckmetall entdeckt. Waren es anfangs nur wenige, die sich von der Masse abheben wollten, so hat sich Platin heute einen festen Platz in der Schmuckszene erobert.

Doch was ist das eigentlich für ein Metall? Wo kommt es überhaupt her?

Platin ist wesentlich seltener zu finden als zum Beispiel Gold. Es kommt nur an wenigen Stellen der Erde vor. Erschwerend hinzu kommt noch, dass es aus sehr großer Tiefe gefördert werden muss. Russland und Südafrika sind die Länder mit den größten Vorkommen. Wie aufwändig die Förderung und wie selten das Vorkommen von Platin ist, verdeutlichen einige Zahlen:

Pro Jahr werden nur etwa 90 Tonnen dieses Edelmetalls zu Schmuck verarbeitet, bei Gold hingegen sind es ca. 2700 Tonnen. Um eine Unze Platin - das entspricht 31,1 Gramm - zu erzeugen, müssen 10 Tonnen Erz zu Tage gefördert werden, während man bei Gold bereits aus etwa drei Tonnen die gleiche Menge gewinnt. Bis allerdings aus diesem Rohmaterial das wertvolle Platin für die Schmuckherstellung zur Verfügung steht, bedarf es einhundertfünfzig zeitaufwändiger chemischer und mechanischer Einzelschritte, um es vom Erz abzulösen.

Auch beim Schmelzpunkt hat Platin gegenüber Gold die Nase vorne. Erst bei 1768 Grad wird es flüssig, während es bei Gold "nur" 1063 Grad Celsius bedarf. Platin ist mehr als ein Drittel schwerer als Gold. Ein fertiges Schmuckstück, sei es nun eine Halskette oder ein Armreif, fühlt sich deswegen wesentlich massiver an als ein vergleichbares aus Gold.

Weitere Vorteile sind die gute Hautverträglichkeit und die Beständigkeit, da es sich beim Tragen nicht abnutzt.

Ute Wittmann, www.text-u-graphik.de


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