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Warum nervt es, zum Arzt gehen zu müssen?

Zwar sind Ärzte sehr angesehene Mitglieder der Gesellschaft, dennoch geht man gewöhnlich (es sei denn, es ist ein Kind unterwegs) gerne zum Arzt. Der Grund ist, dass man meist krank ist, wenn man sich in eine Arztpraxis begibt.

Arzt im OP

Normalerweise würde man selbst in einem solchen Fall von einem Arztbesuch absehen und sich ins Bett legen, bräuchte man nicht einen gelben Schein für den Arbeitgeber. Gegenüber diesem will man ja nie den Eindruck erwecken, man sei ein Simulant, so dass man sich mit der Evidenz in Form der Krankschreibung einfach besser fühlt. Lässt es sich also nicht vermeiden, einen Arzt aufzusuchen, dann wählt man am besten einen Hausarzt aus, bei dem man grundsätzlich ohne Termin erscheinen kann. Nichts ist nerviger als Schmerzen zu haben und dann sagt eine Sprechstundenhilfe, dass man gern in sechs Wochen einen Termin haben kann.

Ist auch diese Hürde genommen, dann muss man in ein meist mit alten Damen überfülltes Wartezimmer, wo über allerlei unangenehme Leiden gesprochen wird, die einem in den kommenden Jahrzehnten auch noch blühen. Ein weiteres Problem in einem Wartezimmer ist, dass man sich zudem ständig bedroht fühlt, noch kränker zu werden, als man ohnehin schon ist. Da wird genießt und gehustet was das Zeug hält. Roten und tränende Augen werden getupft und man sieht sich selber schon mit einer Bindehautentzündung nach Hause gehen.

Ist man dann endlich in das Behandlungszimmer vorgedrungen, darf man kurz seine Zipperlein beschreiben und man ist in spätestens fünf Minuten mit einem Rezept in der Apotheke zwei Häuser weiter und darf ordentlich Geld ausgeben, um das Leiden zu bekämpfen, welches man mit ein wenig Bettruhe selber losgeworden wäre.

Von: Klaus-Martin Meyer ]


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