Weichnachts-Erkenntnis
Und schon ist sie wieder da! Die Weihnachtszeit. Ich muss sagen, ich habe sie nicht vermisst. Die Zeit des elendigen Umherrennens, des Kampfes um das letzte Weihnachtsgeschenk in mitten von Menschenmassen in Einkaufspassagen.
Nein, wirklich. Kein Stück vermisst. Heute nehme ich auch nicht mehr an diesem Wettlauf um das letzte Weihnachtsgeschenk teil. Warum fragen Sie? Nun, ich werde Ihnen die Geschichte erzählen: Zwischen zwei fetten hamburger Matronen "ein-ge-sandwiched" ploppte ich einst aus einem hell beleuchteten Hamburger Kaufhaus ins frei. Da passierte es!
Was ER wohl denken würde, wenn er das sähe, fragte ich mich einmal unvorsichtiger Weise. Ich kam ins Grübeln. War das wirklich im Sinne des Festes? Dieses kapitalistische Ansammeln und Häufen von Wohlstand? Dieses gezwungene Schenken, einer Nation, in der sich sonst auch niemand wirklich etwas schenkt? Hmmm… Die Einkaufs-Lust (oder Frust) war unterbrochen. Ich setzte mich auf eine Bank und da kam es zu mir, das erste meiner Gedichte zu Weihnachten:
In mitten von Massen, und Glühwein-Tassen, frage ich mich, was hat es auf sich, mit der Einkauferei und all dem Geschrei - Will ER das wirklich?
Dann viel mir auf, dass es eigentlich nur wichtig ist ob es MIR gefällt und ob ich mich damit o.k. fühle. Nach langem Überlegen kam ich zu dem Schluss, dass der Weihnachtswahn nichts mehr für mich sei.
Irgendwie hatte sich so ein beengendes Gefühl von Gezwungenheit in mich hineingeschlichen. Das behagte mir gar nicht. Mutig entschloss ich mich von dort an nicht mehr an dem Hokuspokus teilzuhaben. Ich sagte allen, ich würde mir keine Geschenke von irgendjemandem wünschen und es solle auch keiner etwas von mir bekommen.
Ehrlich gesagt bekam ich dann doch ein paar Weihnachtsgeschenke, aber das größte war die Erkenntnis die freie Wahl zu haben am Weihnachtswahn teilzunehmen oder nicht.
Denn wichtig war nur die Erkenntnis allein, indem sie mir zeigte frei zu sein, Am Weihnachtswahn teilnehmen oder nich' entscheide jetzt ganz allein ich. So schlug es mir wörtlich ins Gesicht, jenes Weihnachtsgedicht.
Ole Schwarten ist Web-Autor, -Designer und Internet-Marketing-Experte. Er hat zusammen mit Renate Eggert-Schwarten die Seite https://www.passende-gedichte-finden.de gegründet.
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