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Russische Frauen und ihre Probleme

Die Probleme und Unzufriedenheit, die die russischen Frauen in erster Linie betreffen, sind die Bereiche des Alltagslebens. Dazu zählen eine schlechte materielle Lage, Wohnungsprobleme, berufliche Probleme, das Fehlen sozialer Garantien und fehlende Freizeitmöglichkeiten.

Berufliche Probleme bzw. die Suche nach einem Platz auf dem Arbeitsmarkt stellen sich besonders viele jungen russischen Singles unter 20 Jahren, also mit dem Beginn eines neuen Lebensabschnitts.

Hinzu kommen verschiedene Ängste wie die Verschlechterung ihrer sozialpsychologischen Situation. Darunter gehören die Angst vor dem Verlust der Gesundheit, Angst mittellos zu werden, Angst vor möglichen Terroranschlägen oder dem Ausbruch von Kriegen.

Über 40 % der Frauen mit Kindern haben Alters unabhängig Angst vor dem für Russland neuen Problem - die Drogenabhängigkeit der Kinder. Knapp 16 % der verheirateten Frauen, die noch keine Kinder besitzen, haben Angst davor, dass ihr Kind drogenabhängig werden könnte. Dieser Umstand spielt eine entscheidende Rolle, ob sie überhaupt Kinder bekommen wollen.

Die Sorge fehlender Ausbildungsmöglichkeiten für die Kinder ist ein weiteres Problem. Denn diese fehlende Möglichkeit, ihren Kindern die nötige Ausbildung zu verschaffen, heißt, dass ihre Kinder später ein ebenso schwieriges Leben führen müssten wie sie selbst.

Neben diesen grundlegenden natürlichen Problemen stellt ein großes Problem die Trunkenheit vieler Männer dar.

Ursachen für Konflikte in den Familien, neben Eifersucht und Untreue, sind deshalb oft darauf zurückzuführen. Die Scheidungsrate ist daher sehr hoch. In 80 Prozent der Fälle reichen die Frauen die Scheidung ein. Der Erste Weltkrieg, die Russische Revolution, die brutalen Säuberungen unter Stalin und der Zweite Weltkrieg brachten es mit sich, dass viele Männer starben oder lange Zeit von ihren Familien getrennt waren. Viele Männer wurden dadurch stark geschädigt. Das Durchschnittsalter der Männer beträgt 55 Jahre. Frauen können sich auf ihre Männer oft nicht verlassen.

Von: Thomas Kroll ]


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