Apulien und Gargano
Apulien zieht sich vom Sporn des italienischen Stiefels bis zu dessen Absatz hin, genauer gesagt: als schmaler Küstenstreifen entlang der Adria, vom Vorgebirge des Monte Gargano bis zum Kap S. Maria di Leuca.
Es umfasst den südöstlichen Teil der Apenninenhalbinsel mit den Provinzen Bari, Brindisi, Foggia, Lecce und Tarent und besteht aus ebenen, teilweise verkarsteten Kalktafeln, die im Gebiet der sogenannten Murge, wie ihr höchstgelegener Teil heißt, eine Höhe bis zu fast 700 m erreichen.
Wegen des außerordentlich porösen Kalkbodens sind die Hochflächen Apuliens größtenteils wasserarm und trocken. Erst seit Fertigstellung des Acquedotto Pugliese beginnt sich das ausgedörrte Land in eines der ertragreichsten Gebiete Italiens für Getreide, Wein und Oliven umzuwandeln. Nach Süden setzt sich die Region Apulien in der Salentinischen Halbinsel mit der Terra d'Otranto fort. An der Adria gehört zu ihr der Monte Gargano sowie der Tavoliere (die Ebene von Foggia).
Gargano
Ein besonders anziehendes, landschaftlich in sich geschlossenes Gebiet ist die Halbinsel Gargano, die mit mehreren Kämmen und Gipfeln 65 km weit in die Adria hinausragt und gleichsam den Sporn des italienischen Stiefels bildet. Hoch oben auf dem Vorgebirge breitet sich in zauberhafter Berglage Monte Sant'Angelo aus, das in der Basilika San Michele Arcangelo eine berühmte Wallfahrtskirche besitzt, zu der alljährlich mindestens eine Million Menschen pilgern.
Das dem Erzengel Michael geweihte Heiligtum ist in eine Felsenhöhle eingebaut, die mitten in der Stadt liegt. Die Legende erzählt, daß sie im Jahre 493 vom Erzengel selbst als Andachtsstätte bestimmt wurde, als dieser dem hl. Laurentius, dem Erzbischof des alten Sipontum, erschien. Der Campanile der Basilika wurde auf den Grundmauern eines alten Normannenturmes aus dem 13. Jh. erbaut. Normannischen Ursprungs ist zweifellos auch das Kastell, dessen Ruine sich über dem Gassengewirr von Monte S. Angelo erhebt.
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