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Der Gardasee

In den windgeschützten, sonnendurchfluteten Fjorden der oberitalienischen Seen begegnet dem Fremden aus dem Norden der ganze Licht- und Farbenzauber des Südens.

Von diesen Alpenrandseen ist der Gardasee besonders beliebt - vielleicht, weil er über den Brennerpaß leicht zu erreichen ist, vielleicht aber auch, weil man hier das unmittelbare Beieinander der Hochgebirgswelt und des prangenden Südens besonders eindrucksvoll erlebt. Die kleinen Orte an den Ufern erscheinen oft wie spielerisch an den Steilhängen übereinandergeschachtelt. Die Aussicht etwa von dem auf fast senkrecht abfallender Felswand aufgebauten Pieve di Tremosine oder von dem auf einem Hochplateau thronenden Gardola auf die tief unten liegende Wasserfläche und den auf dem anderen Ufer emporragenden Monte Baldo (2218 m) ist so überwältigend, daß man darüber völlig vergißt, unter welchen Mühen sich der Mensch hier den engbegrenzten Raum erobert hat.

Der Lago di Garda, wie ihn die Italiener nennen, ist mit 370 km2 der größte unter den Seen am südlichen Alpenrand. Er zieht sich 52 km lang und bis zu 16 km breit in einem tiefen, im Norden fjordartigen Tal zwischen steil abfallenden Berghängen hin. Im Süden, wo er seine größte Breite erreicht, werden die Ufer flacher und verlaufen schließlich bei Desenzano in einer der Poebene vorgelagerten Moränenlandschaft. Die sich an den Seeufern berührenden Gegensätze könnten gar nicht größer sein - mit den völli vegetationslosen grauen Kalkwänden des Monte Baldo oberhalb des Ostufers und des Monte Caplone westlich des Sees und dem Gürtel üppiger Fruchtbarkeit am Fuße der Berge, mit Zitronen- und Olivenhainen, mit Parks, in denen Palmen und Zypressen wachsen, mit Gärten voller Magnolien und Agaven. Nimmt man sich den Norden des Sees zum Ziel, so darf auf keinen Fall Torbole, einer der Glanzpunkte, vergessen werden. Als einer der ersten Quartiermacher der Deutschen ist Goethe auf seiner italienischen Reise in Torbole aufgetreten. Auch wenn man heute durch die Gassen des einstigen Fischerdorfes bummelt, hört man während der Reisezeit vorwiegend deutsche Laute. Ab Malcesine wird der Küstensaum breiter, so daß eine schier überschäumende Vegetation an den Berghängen bis in eine Höhe von 200 m emporwuchern kann. Vor allem sind es Olivenhaine und Weingärten, zwischen denen hübsche Dörfer liegen.

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Malcesine selbst lädt den Touristen zum Verweilen ein. Die von südlichem Leben erfüllten Gassen und Plätze, die malerischen Uferpartien mit ständigen Blicken in zauberhafte Gärten, in denen sich Traumvillen zwischen riesenhohen Zypressen und Oleanderbäumen verstecken, und die machtvoll über das Städtchen emporragende Scaligerburg aus dem 13. bis 14. Jh., von deren Turm man den schönsten Blick über den nördlichen Teil des Sees und auf den Monte Baldo hat, sind unvergeßliche Eindrücke. Die Bewohner von Malcesine leben vorwiegend vom Fremdenverkehr und von der Fischerei. Tagsüber sieht man auf dem fischreichen See die dunklen Segel der Fischerboote, die erst abends in die kleine Hafenbucht zurückkehren. Die zum Trocknen aufgespannten Netze sind allenthalben am See ein gewohntes Bild. Am gegenüberliegenden Ufer breitet sich das freundliche, mit Gärten und Parks geschmückte Riva aus. Das altertümliche Stadtbild mit den Palazzi und Stadttoren, der stimmungsvolle Hafenplatz mit den Arkaden und dem Uhrturm, das verwitterte Gemäuer der Scaligerburg La Rocca aus dem 12. bis 15. Jh. und viele andere Sehenswürdigkeiten werden jeden Besucher fesseln.

Eines der entzückendsten Dörfchen am Westufer ist das kleine Limone, das seinen Namen von den interessant angelegten Zitronenterrassen erhalten hat. Zwischen Gargnano und Salö erstreckt sich die Riviera Bresciana mit besonders mildem Klima und vielen einladenden Orten, so daß man sich nur schwer entscheiden kann, wenn man eine Bleibe für länger sucht. Gardone Riviera hat das wärmste Klima nördlich der Apenninen. Besonders sehenswert ist der Botanische Garten. Gargnano, ein weiterer Glanzpunkt auf dem Westufer mit pittoresken alten Häusern unter steiler Bergwand, sollte auf keinen Fall unbeachtet bleiben.

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[ Von: Stefan Meissner ]


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